Tandschur und Kandschur

Tandschur und Kandschur
Tạndschur und Kạndschur
 
[tibetanisch bstan 'gyur »Übersetzung der Lehrschriften«, bka' 'gyur »Übersetzung des (Buddha-)Wortes«], Tẹngyur und Kạngyur, das kodifizierte, allen Schulen des tibetanischen Buddhismus (Lamaismus) als Kanon zugrunde liegende Schrifttum; insgesamt eine mehr als 300 Bände mit mehr als 4 000 Werken umfassende Sammlung indisch-buddhistischer Schriften, die nur noch zum Teil im originalen Sanskrit erhalten ist. Ihre Zusammenstellung und Redaktion übernahmen Butön Rinchen Drub (* 1290, ✝ 1364) und Tshälpa Künga Dorje (* 1309, ✝ 1364). Der Kandschur enthält die Buddha zugesprochenen Lehren; der Tandschur besteht aus den von den großen Mahayana-Gelehrten verfassten Texten und Kommentaren zu den Grundtexten des Kandschur und enthält darüber hinaus Werke zur Grammatik, Medizin, Handlesekunst, Dichtkunst, Metrik u. a. - Tandschur und Kandschur sind in vier beziehungsweise fünf tibetanischen Blockdruckausgaben erhalten, die sich in der Bandzahl sowie Anzahl und Anordnung der Werke unterscheiden. Neben den tibetanischen Ausgaben existieren Übersetzungen in mongolischer, mandschurischer und chinesischer Sprache.
 
Ausgabe: Tibetan Tripitaka, herausgegeben von D. T. Suzuki, 168 Bände (1955-61).
 
 
H. Ui: A catalogue-index of the Tibetan Buddhist canons (Sendai 1934);
 H. Eimer: A note on the history of the Tibetan Kandschur, in: Central Asiatic journal, Jg. 32 (Wiesbaden 1988).

Universal-Lexikon. 2012.

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